Vereinsmitglieder Porträt

ZU BESUCH BEI CARMEN

Liebe Carmen, was hat Dir den Reiz gegeben Hühner zu halten?

„Ich fand Hühner immer schon spannend und Klasse, für mich war eigentlich klar, dass ich irgendwann
welche haben würde.
Als unsere Kinder dann ausgezogen waren, da habe ich zu Matthias gesagt: jetzt ist eigentlich die
richtige Zeit Hühner zu halten. Er fragte, ob ich verrückt wäre, jetzt sind alle raus aus dem Haus und es
gibt keine Verpflichtung und Verantwortung und Du möchtest jetzt Hühner haben. Nach 3 Jahren
bekam ich dann Hühner, denn ich wollte einen schönen Stall haben, konnte ihn aber nicht bauen und
hab Matthias dann zu Weihnachten ein Buch geschenkt in dem beschrieben wurde, wie man einen
Hühnerstall baut. Dann ging es los mit bauen.“
Wie lange bist Du schon bei uns im Verein?
„13 Jahre“
Das ist Wahnsinn, ich habe immer noch die Erinnerung, als wir Kreisjugendschau hatten und Du bist da ganz neu zu uns gekommen und hast uns ganz viele Fragen rund um das Huhn gestellt.
Das fand ich persönlich ganz faszinieren.
„Ihr hattet damals ein ganz dickes Buch (der Standard der Tiere), mit allen Hühner Rassen und davon war
ich völlig faszinierend. Ich hatte mich vorher schon mit Huhn Rassen beschäftigt und wusste das ich
keine Zwerghühner möchte. Große, zutrauliche, gesunde, nicht fliegende Hühner sollten es sein.
Ich wurde von euch mit einer Offenheit empfangen und habe mich sofort wohl gefühlt, ihr seid alle
bodenständig und es fällt leicht mit euch ins Gespräch zu kommen.
Für mich war klar; dieser verein oder keiner.“
War es denn für Dich schon immer ein Ziel, die Hühner nicht nur als Hühner im Garten zu halten, sondern auch zu anderen Zwecken z.B. als Therapiehuhn einzusetzen?
„Der Gedanke kam erst später, erst einmal wollte ich die Hühner nur für mich. Als ich dann aus seinem
Gelege von R. Tiere bekam, waren zwei New Hampshire sehr zutraulich und neugierig und erzählten mir
immer etwas, wenn ich im Garten war. Sie suchten auch ständig den Kontakt zu mir. Marlene zupfte
mich an der Hose. Und irgendwann habe ich versucht die beiden Hennen abzurichten z.B. mit
Regenwürmen, sie hüpften nach diesen. Ich fand es sehr faszinierend das jedes Huhn ein eigenes
Individuum ist. Das tut mir manchmal leid, das man so etwas in der Massentierhaltung nicht erkennen
kann. Aber bei einer kleineren Gruppe wie meiner kann man schon sehen das jedes Huhn anders ist.
Das eine ist scheu, ein bisschen dümmer, andere ganz schlau, neugierig und diese beiden New
Hampshire sind damals aus der Rolle gefallen und hab mir gedacht die nehme ich einmal mit zur Arbeit.
Ich habe damals im Seniorenheim gearbeitet und war für die Betreuung zuständig. Wenn ich immer ein
Huhn dabeihatte, war eine sehr angenehme Stimmung im Haus, alle hatte sehr viel Spaß. Was ich nie
vergessen werde, wir hatten einen alten Herren der saß immer alleine im Zimmer und sprach nie, er
wollte nicht beschäftigt werden, wir konnten ihn mit nichts locken und ihn hab ich besucht mit meinem
Huhn im Arm und er fing an zu reden „wir hatten damals 30 Hühner, das Lieblings Huhn meiner Mutter
hieß Muggelchen.“ Und so kamen wir ins Gespräch und ich setzte ihm das Huhn auf dem Schoß und er
war sehr glücklich über diese Situation, das er nochmal ein Huhn anfassen konnte.
Das hat mich sehr berührt und von da an habe ich regelmäßig ein Huhn mitgenommen.
Und erstaunlich war, dass diese beiden Hühner eine gewisse Empathie hatten, sie haben sich der Person
angepasst auf dessen Schoß sie saßen. Waren es Kinder die munter waren oder Angst hatten oder die
neugierig und laut waren, haben sich die Hühner anders verhalten als bei Menschen die z.B. Demenz
krank waren, die viel geschlafen haben oder mit dem Huhn auf dem Schoß eingeschlafen sind.“
Besuchst Du noch Einrichtungen mit Deinen Hennen?
„Jetzt aktuell regelmäßig den Vicus Treff. Und sie finden es faszinierend.“
Du hast letztes Jahr Tiere bekommen, welche in unserem Schaubrüter geschlüpft sind?
„Ja das sind die Sperber und das Sussex“
Also Deine Tiere sind sehr zutraulich, ich bin fasziniert.
Wenn Dich jetzt jemand ansprechen würde, der Unsicher ist, ob er sich Tiere anschaffen soll, was würdest Du ihm mit auf den Weg geben?
„Das Hühner nicht nur schön und hübsch sind und leckere Eier legen, sondern sie machen ja auch Mist
und Dreck und man muss auch mit dem Hühner Kot zurechtkommen. Hühner sind nicht nur ruhige
Tiere, wenn ein Huhn ein Ei legt fangen sie an zu gackern. Man muss auf Parasiten achten, das die Tier
Fürsorge brauchen.
Ich bin Total begeistert und kann mir ein Leben ohne Hühner nicht mehr vorstellen und ich würde auch
jeden normalen Menschen dazu raten sich Hühner anzuschaffen, aber es ist nicht für jeden geeignet,
man muss schon genauer hinschauen.

Vielen Lieben Dank für das sehr schöne Interview und Deine Zeit.